Karsten Sierk ist seit 32 Jahren Loccumer Klosterförster – bald geht er in Ruhestand. Die Nachfolge ist schon geregelt. In seinem Job geht es um Kontinuität, das soll auch so bleiben.
Manchmal, wenn ihn das Alltagsgeschäft nicht völlig vereinnahmt, tritt Karsten Sierk einen Schritt zurück und wird demütig. „Ich bin nur ein kleines Zahnrad“, findet der Loccumer Klosterförster. „Ich führe fort, was andere hier seit 860 Jahren getan haben.“ Er mustert den dicken Stamm einer Eiche, fühlt die tiefen Furchen der Rinde. „Die wird uns noch alle überleben“, sagt er.
Karsten Sierk ist in Loccum eine Institution. Bei seinen Rundgängen im Wald wird er immer wieder von Spaziergängern angesprochen. Seit 32 Jahren ist er für den Forstbetrieb des Klosters verantwortlich, dazu gehören auch eine Rinderherde, die Pflege des Klosteraußengeländes und die Verwaltung des Klosterfriedhofs. Im April wird der dann 66-Jährige in Ruhestand gehen, seine Nachfolge ist schon geregelt.
Die 650 Hektar große Forstfläche des Klosters Loccum umfasst sechs Waldgebiete unterschiedlicher Größe. Der historische Baumbestand wird vom Kloster seit 860 Jahren selbst bewirtschaftet und bejagt. „Es ist einer der ältesten und schönsten Forstbetriebe Deutschlands“, sagt Sierk. „Es ist toll, so eine lange Zeitspanne hier arbeiten zu dürfen.“