Landesbischof Meister überreicht Studienpreise des Klosters Loccum

30. Juni 2025

In einem feierlichen Gottesdienst hat Landesbischof Ralf Meister am Samstag (28. Juni 2025) Theologiestudierende mit dem Studienpreis des Klosters Loccum ausgezeichnet. Der Preis fördert den theologischen und den diakonisch-pädagogischen Nachwuchs.

Seit 2007 wurden rund 500 angehende Theologinnen und Theologen für hervorragende Ergebnisse bei der Sprachprüfung oder der Zwischenprüfung ausgezeichnet. Seit 2022 wird auch der diakonisch-pädagogische Nachwuchs der lutherischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen gefördert. Erstmals waren 2025 17 der 32 Preisträgerinnen und Preisträger Studierende der Fächer Religionspädagogik und Soziale Arbeit – zwölf Frauen und fünf Männer. Außerdem erhielten acht Theologinnen und sieben Theologen den Preis.

Eine unabhängige, vom Konvent des Klosters Loccum berufene Auswahlkommission zeichnet mit dem Studienpreis Theologiestudierende und Studierende der Fächer Religionspädagogik und Soziale Arbeit der Hochschule Hannover mit hervorragenden Studien- und Prüfungsleistungen im Grundstudium aus und fördert besondere Studienvorhaben. Den Grundstein für den Preis hatte Landesbischof i.R. Prof. Dr. Eduard Lohse mit einer Spende in Höhe von 40.000 Euro gelegt. Seit 2021 werden die Preise nicht nur innerhalb der Landeskirche Hannovers vergeben, sondern an alle Kirchen, die im Predigerseminar Loccum ausbilden (Braunschweig, Bremen, Oldenburg, Schaumburg-Lippe).

„Wir als Studierendenbegleitung der Landeskirche Hannovers begrüßen die Auszeichnung unserer Studierenden aus dem Theologie- sowie Religionspädagogik-Studium sehr“, so Pastorin Dr. Vanessa Viehweger aus dem Team. „In Zeiten des Ringens um Nachwuchs in den Verkündigungsberufen der Kirche ist dies ein herausragendes Zeichen der Wertschätzung von Menschen, die einen anspruchsvollen und langen Ausbildungsweg auf sich nehmen. Wir freuen uns über engagierte und erfolgreiche Studierende, die in Zukunft unsere Landeskirche bereichern werden.“

Landesbischof Ralf Meister, zugleich Abt des Klosters Loccum, zollte den Studierenden in seiner Predigt Respekt: „Ihre Leistungen verdienen große Anerkennung. Aber was uns heute besonders beeindruckt, ist nicht nur Ihr Können – sondern Ihre Haltung. Sie wählen Berufe, die nicht in erster Linie um Prestige oder schnellen Erfolg gehen, sondern um Beziehung und nachhaltige Veränderung.“ Die künftige Kirche werde eine andere sein als die, „die Ihre Großeltern oder Eltern erleben“, sagte Meister. Sie werde kleiner sein. Sie werde weniger thronen und herrschen und mehr dienen und begleiten.

„Viele von Ihnen träumen – wie ich – von einer anderen Kirche“, unterstrich der Landesbischof: „Eine Kirche, die zuhört, statt vorschnell zu urteilen. Die nicht mit dem Finger zeigt, sondern die Hand reicht. Eine Kirche, die nicht alles besser weiß, sondern bereit ist, sich belehren zu lassen – von der Realität der Menschen, von den Fragen der Zeit und vom Heiligen Geist, der weht, wo er will. Wir träumen von einer Kirche, die bei den Menschen ist – nicht über ihnen. Die nicht Angst hat, an Ansehen zu verlieren, sondern mutig auf das setzt, was zählt: das Evangelium als lebendige Kraft mitten in der Welt.“

Lothar Veit / EMA