Europäisches Kulturerbe erleben – Führungen durch die Klosterlandschaft Loccum begeistern Besucher

12. Oktober 2025
Konvent des Klosters Loccum auf dem Klosterlandschaftsweg
Konvent des Klosters Loccum auf dem Klosterlandschaftsweg.

Gleich zwei besondere Führungen haben in den vergangenen Wochen Besucherinnen und Besucher in das Kloster Loccum gelockt.

Am Sonntag, 14. September, machten sich rund 40 Interessierte am Tag des offenen Denkmals gemeinsam auf den Weg, um einen Teil des „Kleinen Klosterlandschaftswegs“ zu erkunden.

Nur wenige Tage später wanderte Landesbischof Ralf Meister und Abt zu Loccum mit den Mitgliedern des Konvents selbst auf dem gesamten Rundweg. „Es war uns ein Anliegen, den Weg kennenzulernen und die Landschaft einmal bewusst zu erleben“, berichteten die Konventualen.

Bei den geführten Wanderungen von Hans-Georg Sievers entdeckten die Besucherinnen und Besucher entlang des Kleinen Klosterlandschaftswegs die faszinierende Wasserbaukunst der Zisterzienser. Sie erfuhren, wie die Zisterzienser frisches Wasser aus der Drei-Teiche Quelle in das Kloster und aus der Ahbergquelle Wasser über künstlich angelegte Bäche ins Gelände leiteten. Hans-Georg Sievers erläuterte, wie die Mönche Teiche für Brau- und Fischzwecke nutzten und Abwasser gezielt ableiteten. So konnten sie ihre Umgebung nachhaltig bewirtschaften und das Kloster autark versorgen.

Die Bedeutung des Klosters geht über die lokale Ebene hinaus: Im Rahmen des europäischen Projekts „Cisterscapes“ wurde das Kloster Loccum 2024 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Damit gehört es zu 17 herausragenden Zisterzienser-Klöstern in Europa, die für ihre historische, kulturelle und landschaftliche Bedeutung anerkannt werden. Das Siegel würdigt nicht nur die baulichen und historischen Zeugnisse, sondern auch die nachhaltige Pflege der Landschaft, die durch den Klosterwald, Teiche, Kanäle und alte Wirtschaftsgebäude bis heute sichtbar ist.

Um dieses Kulturerbe künftig noch stärker erlebbar zu machen, sind für das kommende Jahr verschiedene Angebote geplant. Darunter ist auch eine Ausbildung von Gästeführerinnen und Gästeführern, die Interessierten den Kleinen Klosterlandschaftsweg näherbringen sollen. So wird das Erbe nicht nur bewahrt, sondern auch lebendig weitergegeben.