Hier ist wirklich der Weg das Ziel: Der Pilgerweg zwischen den Klöstern Loccum in Niedersachsen und Volkenroda in Thüringen ist mehr als eine Wanderstrecke. Er verbindet Geschichte, Natur und Spiritualität.
Im Jahr 1163 machte sich ein Abt mit zwölf Mönchen vom Kloster Volkenroda in Thüringen auf den Weg Richtung Norden, um in den Sümpfen rund um die Lucca-Burg ein neues Kloster zu gründen. Wer sich heute auf den Pilgerweg zwischen den Klöstern Loccum in Niedersachsen und Volkenroda in Thüringen begibt, wandelt auf den Spuren dieser mittelalterlichen Mönche. Die geschichtsträchtige Route führt vorbei an Wäldern, Wiesen, Flüssen und Kirchen. Dieses Jahr feiert sie ihr 20-jähriges Bestehen.
Anlässlich der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover versuchten Jugendliche in einem Projekt den Fußmarsch der Mönche zu rekonstruieren. Zwei Jahre später machte sich der Theologe und Journalist Jens Gundlach von Niedersachsen aus auf Pilgerreise nach Volkenroda und dokumentierte diese. Der heutige Weg ist zwar nicht originär, aber nachempfunden. 2005 wurde er offiziell durch die hannoversche Landeskirche eingeweiht.
Der Pilgerweg Loccum-Volkenroda überquert die ehemalige innerdeutsche Grenze und führt entlang der Weser und der Leine. Er passiert rund 100 Kirchengemeinden, das Kloster Amelungsborn und das Kloster Bursfelde bei Göttingen. Hier sind Sabine und Lothar Brennecke – im Wechsel mit anderen – Herbergseltern für die Klosterherberge. Sieben Schlafzellen für 20 Pilger, gebaut aus Spanplatten, stehen hier bereit.